share

Valtra N104 hebt Gräber per Fernsteuerung aus

Die Gemeinde Lappeenranta in Finnland verwendet einen Valtra N104 HiTech-Traktor, der mit einem ferngesteuerten Bagger ausgestattet ist, um Gräber auszuheben. Auch wenn sich die Kaufgründe von denen eines typischen Landwirts unterscheiden, sind die Kriterien ähnlich, wie dIe Eignung der Maschine für die vorgesehenen Arbeiten, die Vielseitigkeit, der Preis und der Service.

Der Gemeindeverband Lappeenranta unterhält zahlreiche Friedhöfe in einem großen Gebiet. Die am weitesten entfernten Friedhöfe in Joutseno und Ylämaa sind fast 80 Kilometer voneinander entfernt.

„Wir ersetzen unsere Maschinen normalerweise etwa alle sieben Jahre. Zuvor hatten wir einen Valtra N93, den wir acht Jahre lang fuhren. Und seit Anfang 2019 setzen wir unseren neuen N104 HiTech ein.“, sagt Matti Puumalainen, der für die Instandhaltung der Gemeinde zuständig ist.

„Die Fernbedienung funktioniert noch besser als erwartet.“

Bauhofleiter Jouni Serjomaa und Traktorfahrer Pasi Pikkarainen prüften alle Alternativen und fuhren sogar verschiedene Traktormodelle Probe, bevor sie die offizielle Ausschreibung bekannt gaben. Dabei kam ihnen die Idee für einen ferngesteuerten Bagger. Beim Ausheben von Gräbern wird der Traktor normalerweise zwischen den Reihen geparkt, und das Grab wird von einer Seite aus ausgehoben. Die Sicht aus der Kabine nach hinten und zur Seite ist jedoch nicht optimal, vor allem, wenn man tiefe Gräber aushebt. Daher schien ein ferngesteuerter Bagger eine gute Lösung zu sein.

Valtra N104 HiTech 5 mit einem ferngesteuerten Hi-Tec 410 Bagger

Dank der einfach zu bedienenden, zuverlässigen und leichten Fernsteuerung kann der Fahrer die Position des Baggerlöffels im Grab genau sehen.

„Wir hatten erwartet, dass der ferngesteuerte Bagger einen großen technologischen Sprung nach vorne machen würde. Und tatsächlich funktioniert die Fernsteuerung noch besser, als wir uns vorgestellt hatten. Jetzt kann ich direkt neben dem Bagger stehen und gut sehen, was gemacht wird. Vorher war es schwierig, von der Kabine aus in das Grab hinunterzusehen. Natürlich kann ich die Fernsteuerung auch von der Kabine aus bedienen. Aber ich stehe lieber neben dem Traktor.“, erklärt Pikkarainen.

Zunächst gingen Angebote von drei Unternehmen ein.

„Wir haben eine sehr gründliche und präzise Bewertungsliste erstellt, um die Angebote zu beurteilen. Der Schwerpunkt lag auf Ergonomie und Sicht bei der Arbeit mit dem Bagger und bei der Ausführung anderer Aufgaben. Valtra war in diesen Bereichen eindeutig überlegen, aber auch am teuersten. Wir mussten gute Argumente liefern, um den Gemeindevorstand davon zu überzeugen, dass Valtra tatsächlich die beste Lösung ist. Ich bin sehr dankbar, dass der Gemeindevorstand unseren Vorschlag angenommen hat.“, sagt Puumalainen.

Bei dem bestellten Traktor handelt es sich um einen Valtra N104 HiTech, der mit einem Hi-Tec 410 Bagger ausgestattet ist. Die Bestellung umfasste auch einen FMG-Schneepflug. Zu den Spezifikationen des Traktors gehören ein werkseitig montierter Frontlader, zusätzliche Arbeitsscheinwerfer, Nokian TRI2-Reifen mit Blockprofil, ein Kraftstofftank aus Metall und eine Ladestation für die Fernsteuerung.

Breites Aufgabenspektrum

Die Valtra N-Serie der Gemeinde wird knapp 1.000 Stunden im Jahr eingesetzt. Etwa 70 % dieser Zeit wird für das Ausheben und Abdecken von Grabstätten verwendet. Die restlichen 30 % entfallen auf eine breite Palette von Aufgaben, darunter Schneeräumen, Schneepflügen, Beladen, Transportieren von Materialien und Erde mit einem Anhänger, Instandhaltung von Straßen, ein wenig Forstwirtschaft und Grabarbeiten für Wasser- und Stromleitungen. Der Traktor wird hauptsächlich von Pasi Pikkarainen benutzt, aber auch von Wartungsleiter Matti Puumalainen, Bauhofleiter Jouni Serjomaa und bei Bedarf von einem Saisonarbeiter.

„Der Bagger ist mit einem Haken ausgestattet, der zum Anheben von Grabsteinen und Bordsteinen verwendet werden kann. Außerdem gibt es am Heck Stützbeine, die unerlässlich sind. Der neue Traktor ist fast 15 cm breiter als der alte Traktor, aber er passt gerade so zwischen die Reihen.“, bestätigt Puumalainen.

Der neue Traktor ist auch produktiver bei Frontladerarbeiten und schneller auf der Straße. Der größte Vorteil ist jedoch der ferngesteuerte Bagger, der die Ergonomie, die Sicherheit, die Effizienz und die Qualität der Arbeit erheblich verbessert hat.

Die Gemeinde Lappeenranta ist sehr zufrieden mit ihrem Valtra N104

Gemeindewart Matti Puumalainen und Traktorfahrer Pasi Pikkarainen sind mit ihrem neuen Valtra sehr zufrieden. Sie mussten gute Argumente vorbringen, um den Gemeindevorstand zu überzeugen, denn der Valtra Traktor und der ferngesteuerte Bagger waren nicht das billigste Angebot.

Traktor oder andere Maschine

Ein neuer Traktor ist eine große Anschaffung für die Gemeinde. Es muss also ein echter Bedarf bestehen. Außerdem gibt es viele verschiedene Bedürfnisse, die sich häufig ändern, so dass der Kauf eines landwirtschaftlichen Traktors keineswegs die naheliegendste Wahl war.

„Wir haben einige kleine Traktoren für die Grundstückspflege mit 30 bis 50 PS, die nicht besonders gut für eine bestimmte Aufgabe geeignet sind, aber dennoch ein bisschen von allem können. Nur für das Ausheben von Gräbern wäre ein herkömmlicher Bagger oder Baggerlader die naheliegendste Wahl. Aber es war wichtig, dass wir auch andere Aufgaben wie das Ziehen von Anhängern, das Schneeräumen und das Fahren auf der Straße erledigen können. Draußen in Joutseno setzen wir in der Tat einen Baggerlader zusammen mit dem Traktor ein, da es nicht notwendig ist, lange Strecken dazwischen zu fahren.“

Auch die Notwendigkeit, Gräber auszuheben, wird nicht ewig andauern. In der Gemeinde Lappeenranta sind etwa die Hälfte aller Beerdigungen Feuerbestattungen. Und ihre Beliebtheit nimmt ständig zu. Daher ist es gut möglich, dass in Zukunft weniger Maschinen zum Ausheben traditioneller Gräber benötigt werden.

Bis auf weiteres ist die Gemeinde Lappeenranta jedoch sehr zufrieden mit ihrem Valtra N104 – so sehr, dass sie sogar einen weiteren Traktor mit ähnlicher Spezifikation bestellt hat.

Der Artikel wurde ursprünglich auf Finnisch in Valtra People im Februar 2019 veröffentlicht.
Originaltext und Fotos: Tommi Pitenius