share

Niederländischer Lohnunternehmer nutzt Smart Farming-Funktionen voll aus

„Die Präzisionslandwirtschaft ist in der Landwirtschaft bereits etabliert. Aber man kann die letzten Landwirte nur überzeugen, wenn man ihnen die Vorteile zeigt.“, sagt Christel Thijssen, ein Lohnunternehmer aus dem nordholländischen Dorf Nieuwehorne.

Thijssen war schon immer an vorderster Front dabei, wenn sich neue Möglichkeiten für sein Lohnunternehmen boten. Das gilt auch für die Präzisionslandwirtschaft.

Als Thijssen im Frühjahr 2019 einen Valtra T174 Direct mit SmartTouch kaufte, hatte er bereits eine klare Vorstellung davon, wie er Funktionen wie Valtra Guide, TaskDoc und die variable Mengensteuerung (VRC) nutzen kann. Noch mehr Möglichkeiten eröffneten sich, als der Importeur Mechan Group und der Softwareentwickler Dacom Farm Intelligence die Valtra Technologien mit der Farm-Management-Lösung Cloudfarm von Dacom verknüpften.

Lohnunternehmer Christel Thijssen, Frenk-Jan Baron vom Softwareentwickler Dacom Farm Intelligence und Valtra Händler Mathijs van der Vegt prüfen einen Anbauplan.

Automatisches Speichern von Erntedaten

„Wir wollen in Zukunft mehr mit den Daten von Traktor und Gerät machen. Dazu braucht man Anbau- und Erntedaten. Dacom hat eine starke Position in diesem Bereich und ist international tätig.“, sagt Marc de Haan, der bei der Mechan Group für Valtra verantwortlich ist.

„Uns hat auch gefallen, dass man die Traktordaten in Cloudfarm zum Beispiel mit Boden- oder Satellitenkarten kombinieren kann. Als Thijssen uns erzählte, wie er Anbaupläne zur Steuerung von Maschinen nutzen wollte, erwies er sich als idealer Partner, um die Smart Farming-Möglichkeiten von Valtra Traktoren weiter zu entdecken und zu entwickeln. Auch der örtliche Valtra Händler Van der Vegt war mit Begeisterung dabei.“, fügt de Haan hinzu.

Der Valtra T174 Direct von Thijssen hat Michelin XeoBib-Reifen mit Reifendruckregelung für minimalen Bodendruck.

Kommunikation mit den Kunden

Die Cloudfarm-Plattform bot Thijssen die ideale Lösung, um Boden- und Anbaudaten abschnittsweise zu erfassen und sie beispielsweise mit dem Anbauplan oder den Traktordaten zu verknüpfen. Vor allem aber nutzt Thijssen Cloudfarm, um mit seinen Kunden zu kommunizieren.

„Meine Kunden können sich in mein Cloudfarm-Konto einloggen und auf Daten zu ihren Feldern zugreifen. Der Kunde kann zum Beispiel einen Auftrag erstellen, um auf der Parzelle A 250 kg Dünger auszubringen. Die ausgebrachte Menge kann auch für verschiedene Teile des Abschnitts angepasst werden. Ich sende den Auftrag dann per Knopfdruck über Task Doc an meinen Valtra. Wenn ich auf der Fläche ankomme, erkennt der Traktor das Feld automatisch und ich aktiviere die Auftragsdatei. Dann muss ich nur noch bis zum Beginn der ersten Spurlinie fahren. Valtra Guide und Section Control übernehmen dann die Steuerung meines Düngerstreuers. Gleichzeitig zeichnet Task Doc die geleistete Arbeit auf. Diese Daten werden auch für administrative Zwecke benötigt, da in den Niederlanden eine Dokumentation der Düngungsmaßnahmen vorgeschrieben ist.“, erklärt Thijssen.

Ungefähr 70 % seiner Kunden nutzen Cloudfarm, um Auftragsdaten mit Thijssen zu teilen. Es ist auch sehr einfach, eine Verbindung zur amtlichen Flurkarte in den Niederlanden herzustellen.

Mit zwei kompakten SmartTouch-Bildschirmen bleibt die Sicht nach draußen optimal.

Keine Überlappungen

Thijssen berechnet in der Regel 8 € / ha für das Ausbringen von Düngemitteln. Und die Kunden können zusätzlich 2 € für die Smart Farming-Daten bezahlen. Die Vorteile dieser Daten sind erheblich, bestätigt Thijssen.

Es gibt keine Überlappungen im Vorgewende und an den Rändern. Kein Dünger gelangt in die Gräben. Und die Ausbringung erfolgt gleichmäßig über das gesamte Feld. Außerdem arbeite ich mit meinen Geräten viel effizienter, ich fahre nicht mehr so viel. In den Viehzuchtbetrieben habe ich bereits eine Düngereinsparung von etwa 40 % erreicht. Und es gibt noch viel mehr zu erreichen. Viele Viehzüchter betreiben Präzisionslandwirtschaft im Stall, aber noch nicht auf dem Feld.

Karten und Scans des Pflanzenwachstums werden zur Erstellung von Düngeplänen verwendet. Der untere Teil dieses blau markierten Abschnitts wurde überflutet.

Das bedeutet, dass das Pflanzenwachstum dort zurückgeblieben ist (gelb-rote Bereiche auf der NDVI-Karte).

Aus agronomischer Sicht bietet eine höhere Düngerdosis an den grün markierten, besseren Stellen den höchsten Ertrag.

Standortspezifisches Streuen und Sprühen

Wenn der Kunde es wünscht, kann Thijssen auch standortspezifisch streuen und sprühen. Mit kostenlosen Satellitenbildern oder mit den Daten seines Yara N-Sensors wird eine Karte erstellt. Auch das bietet erhebliche Vorteile.

„Mit dem teilflächenspezifischen Streuen und Sprühen erhält man einen homogeneren Bestand und die Futterqualität ist gleichmäßiger. Der Preis ist zwar etwas teurer. Aber man hat trotzdem alle Vorteile der Präzisionslandwirtschaft.“

Trotz der vielen Vorteile stellt der Lohnunternehmer fest, dass der Schritt zum standortspezifischen Streuen und Sprühen für viele Viehhalter noch immer ein Hindernis darstellt.

„Sie sind sich der Unterschiede im Boden oft nicht ausreichend bewusst. Und oft hängen sie auch an ihrer alten Arbeitsweise, nach jedem Schnitt die gleiche Düngerdosis zu geben. Im Winter werde ich mit ihnen über den alternativen Ansatz sprechen, den ich ihnen anbieten kann. Nach und nach werden wir mehr und mehr Kunden von den Vorteilen überzeugen. Auch die steigenden Düngemittelpreise sind eine Hilfe.“

Ein zweiter SmartTouch-Bildschirm ermöglicht es Thijssen, die Daten des Traktors und des angeschlossenen Isobus-Geräts gleichzeitig zu sehen, ohne dass er den Bildschirm wechseln muss. Alle Daten und Einstellungen von Traktor und Gerät sind in Reichweite. Der Bildschirm oben stammt von einer Überwachungskamera.

Maßgeschneiderte Lösungen

Das Lohnunternehmen Thijssen verfügt nun über ein System, das eine einfache und präzise Kommunikation mit den Kunden ermöglicht.

„Valtra stellt nur Traktoren her und profitiert daher von der Tatsache, dass Daten mit Anbaugeräten aller Marken ausgetauscht werden können. Meine Ansprechpartner bei Dacom sind auch der Meinung, dass die AGCO Marken am besten mit Isobus-Anbaugeräten zusammenarbeiten.“, sagt Thijssen. Thijssens Valtra Händler Van der Vegt hat ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt.

„Mein Händler war absolut unverzichtbar, von der Bestellung des Traktors bis zur Inbetriebnahme. Ich wollte zum Beispiel unbedingt den Düngerstreuer über einen zweiten SmartTouch-Bildschirm steuern. Und Van der Vegt beriet sich mit dem Valtra Werk, um das zu ermöglichen. Und auch die Kommunikation mit meinem Yara N-Sensor erforderte eine maßgeschneiderte Lösung. Zum Glück ist Van der Vegt immer auf dem neuesten Stand der Technik. Und wenn nötig, werde ich auch von zwei erfahrenen Technikern des Importeurs unterstützt. Die Unterstützung durch die Mechan Group ist wirklich hervorragend.“

 

Ein-Mann-Lohnunternehmen mit Schwerpunkt auf Spezialaufgaben

Christel Tijssen ist kein gewöhnlicher Lohnnehmer. Er hat nur einen Traktor, keine Mitarbeiter und einen begrenzten Maschinenpark für eine begrenzte Anzahl von Aufgaben. Sein Valtra T174 Direct ist mit Valtra Connect, Valtra Guide und Reifendruckregelung ausgestattet, um Bodenverdichtungen auf den Feldern seiner Kunden zu vermeiden. An der Rückseite der Kabine sind Kameras zur Überwachung der Arbeitsgeräte angebracht. Thijssen ist spezialisiert auf Präzisionsdüngerstreuung, Bodendes-infektion, Bodenvorbereitung und Bodenbearbeitung.

Immer innovativ

Thijssen versucht, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem er immer an der Spitze der Innovation steht. Er war der erste niederländische Lohnunternehmer, der Drohnen zur Aufnahme von Feldbildern einsetzte. Thijssen setzt auch einen Veris-Bodenscanner und einen Yara N-Sensor ein, um Pflanzen zu analysieren und seinen Düngerstreuer zu steuern. Er wird oft von Maschinenherstellern gebeten, neue Geräte zu testen. Derzeit testet er die Unkraut-behandlung durch Elektroschock.

Dacom liefert weltweit Lösungen für die Präzisionslandwirtschaft

Dacom Farm Intelligence aus Emmen entwickelt seit über 30 Jahren Hard- und Softwarelösungen für Landwirte und die Agrarindustrie. So bietet Dacom Landwirten beispielsweise eine cloudbasierte Software für das Anbau- und Bewässerungsmanagement. Dacom entwickelt und liefert auch Wetterstationen und Bodenfeuchtesensoren sowie Wetterdaten, die separat verkauft werden. Farmlook ist ein von Dacom entwickeltes Tool zur zentralen Erfassung und Verarbeitung von Parzellen-, Anbau- und Wetterdaten über das Internet. Dacom ist weltweit in mehr als 40 Ländern tätig und hat mehr als 26.000 Kunden. Dacom wurde vor kurzem von dem israelischen Unternehmen CropX übernommen, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der landwirtschaftlichen Datenanalytik.