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Smart Farming trifft Realität

Die Swiss Future Farm befindet sich auf dem Gelände eines landwirtschaft­lichen Betriebs, der seit Jahren unter realen Bedingungen bewirtschaftet wird. Das Leben auf der Farm ähnelt in fast allem dem eines normalen Thurgauer Betriebs. Kühe, Ziegen und Schweine werden gezüchtet. Weizen, Mais, Raps und Rüben werden angebaut. Die Jahreszeiten bestimmen die zu erledigenden Arbeiten. Nur eins ist hier anders: In allen Bereichen wird mit den neuesten Technologien gearbeitet. Und so sind hier Smart Farming, Task Doc, Section Control oder Variable Rate Control nicht nur trendige Begriffe, sondern lebendige und greifbare Werkzeuge für die moderne Landwirtschaft.

Gut vorbereitet lässt es sich effizienter arbeiten

Sämtliche Betriebsbereiche der Swiss Future Farm werden mit einem Farm Management Information System (FMIS) verwaltet. Im System sind alle vorgegebenen Betriebsdaten sowie die im Laufe der Jahre gesammelten Erfahrungswerte gespeichert. Diese bilden die Basis für den Betriebsleiter, wenn er die zu erledigenden Arbeiten in digitale Aufträge umwandelt. Konkret kann er zum Beispiel vorab definieren, wo gepflügt oder wie viel Dünger gestreut wird.

The Swiss Future Farm is located on a farm site that has been managed under authentic conditions for many years. The life of the farm resembles a normal Thurgau farm in almost every way. Cows, goats and pigs are raised, and wheat, corn, oilseed rape and beet are cultivated. The changing seasons determine what work needs to be done.

But one thing is different here: all tasks employ the latest technologies available on the market. Smart Farming, Task Doc, Section Control or Variable Rate Control are not just trendy terms, but rather the living and tangible tools of modern agriculture.

Jeder Arbeitsauftrag wird zuerst von Florian Abt im FMIS erfasst.

Für die Erstellung feldbezogener Aufträge sind alle Parzellen digitalisiert. Informationen über Feldgrenzen, Fahrspuren, Hindernisse und Vorgewende werden gespeichert. Ob für die Bodenbearbeitung, die Saatbettvorbereitung oder die Grünfutterernte, das System ist in der Lage, die sinnvollste Fahrstrecke für den Traktor zu definieren. Obwohl – oder weil – die Swiss Future Farm aus vielen kleinen und nicht geradlinigen Feldern besteht, wird diese Funktion dort extrem geschätzt. Während man HighTech oft eher mit großen Betrieben und Flächen verbindet, kann man hier erfahren, wie die Technik auch auf kleinen Parzellen eingesetzt werden kann und wie z.B. viele Wendemanöver mit gut vorbereiteten Aufträgen vermieden werden können. Dies sei ein sehr wichtiger Aspekt für die kleinstrukturierte Schweizer Landschaft. Aufträge für Aussaat oder Düngung können mit Applikationskarten ergänzt werden. Einer solchen Karte entnimmt man zusätzliche Infor­ma­tio­nen wie die teilflächenspezifischen Aufwandmengen.

Ernte auf der Swiss Future Farm.

Wenn Fahren zur Nebensache wird

Über TaskDoc wird der Auftrag dem Fahrer übermittelt.

In einem zweiten Schritt werden die im Büro vorbereiteten Aufträge mittels Task Doc an die jeweiligen Traktoren gesendet. Die Übertragung läuft einfach und unkompliziert über Server, USB-Stick oder Bluetooth.

Und ab dann kommen die Smart Farming-Technologien von Valtra ins Spiel:

• Valtra Guide ermöglicht dem Fahrer, die im Auftrag definierten Fahrstrecken ganz genau abzufahren.

Genaues Pflügen mit Valtra Guide.

  • Mit Variable Rate Control werden die Applikationskarten, welche die Informationen über die Aufwandmengen enthalten, auf dem Traktor gelesen. So wird die Maschine gesteuert und die richtige Menge an der richtigen Stelle automatisch verteilt.• Section Control wird dazu eingesetzt, um Spritz-, Sä- und Düngefunktionen auf den verschiedenen Teilen eines Feldes ein- und aus­zuschalten – genau so, wie der Auftrag es verlangt. Überlappungen, Doppelbehandlungen und Lücken werden damit ausgeschlossen.

Säarbeiten mit Section Control und Variable Rate Control.

Die Fahrer der SFF, die das Testen der unterschiedlichen Technologien als ihre Aufgabe verstehen, waren vom genialen Zusammenspiel der verschiedenen Systeme positiv überrascht.

„Bei wechselnden Fahrern und Traktoren bringt die Datenvernetzung nicht nur Einfachheit und Komfort in der Ausführung der Arbeiten, wir sparen auch deutlich an Zeit, Kraftstoff und Betriebsmitteln.“, erklärt Raphael Bernet, stellvertretender Betriebsleiter.

Die Fahrer selber erleben eine riesige Entlastung. Sie müssen sich keine Gedanken mehr machen darüber, wie sie welche Felder angehen sollen. Sie können sich voll auf die Maschineneinstellungen und deren Optimierung konzentrieren. Und dank der leicht verständlichen SmartTouch-Oberfläche kommen die Fahrer schnell und gut mit dem System aus.

Bodenbearbeitung auf den Zentimeter genau.

Nach der Arbeit ist vor der Arbeit

Nach jedem Arbeitsgang und sobald ein Auftrag abgeschlossen ist, werden die Daten via Task Doc vom Traktor an das FMIS zurückgesendet. Die manuelle Dokumentation fällt weg und der Betriebs­leiter verfügt immer über aktuelle Daten, die er wiederverwenden kann. Denn nächste Jahr kommt bestimmt!

Motiviert und experimentierfreudig: Das Team der SFF mit, v. l. n. r., Nils Zehner, Florian Abt und Marco Meier.

Die Swiss Future Farm in Tänikon (CH).

Über die Swiss Future Farm

Die Swiss Future Farm in Tänikon im Schweizer Kanton Thurgau ist gleichzeitig ein Ort und ein Projekt. Träger des Projekts sind die AGCO Corporation, der Schweizer Landtechnikimporteur GVS Agrar AG und das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg. Unter dem Motto „Aus gebündeltem Wissen entsteht Innovation“ haben sich die drei Projektpartner das Ziel gesetzt, modernen Precision-Farming-Technologien sichtbar, greifbar und verständlich zu machen. Das Team, bestehend aus Florian Abt, Marco Meier und Nils Zehner, führt seit zwei Jahren Feldversuche durch und erfasst landwirtschaftliche Daten. Dank seiner einzigartigen Erfahrung im Bereich Smart Farming leistet das Team der Swiss Future Farm einen wichtigen Beratungs- und Schulungsbeitrag in Sachen Landtechnik und Software.

Auf der Swiss Future Farm werden AGCO-Trak­toren, Maschinen und Prototypen verschiedener Anbieter eingesetzt.

Die Valtra Flotte der Swiss Future Farm

  • A104 mit Frontlader
  • A94
  • N174 Direct
  • T174 Direct